Aouderas

Aouderas ist ein Dorf im Norden des Niger mitten in der Wüste im vulkanischen Air-Massiv. Es hat circa 8.000 Einwohner, genau weiß man es nicht, wie so vieles in Afrika. Aouderas liegt ca. 250km nördlich der Provinzhauptstadt Agadez und ist nur über eine unwegsame Geröllpiste zu erreichen. Diese Reise dauert mindestens 5 Stunden.

Es gibt kaum Wasser in Aouderas, keinen elektrischen Strom, bis vor kurzem auch kein Telefon. Die Leute leben hauptsächlich von ihren Kamelen, der Karawanenwirtschaft. Sie ziehen mit ihren Tieren mit den Datteln, die in ihren Oasen wachsen zu den Salzoasen in Bilma und Fachi. So eine Reise dauerte 40 Tage. Dann geht es weiter nach Nigeria, wo sie ihre Dattel gegen Hirse umtauschten. Diese bringen sie dann wieder mit nach Hause. Diese Reise dauert insgesamt fast ein ganzes Jahr!

Nachdem diese Art von Wirtschaft heutzutage nur mehr schlecht funktioniert, da der LKW die Kamele abgelöst hat, bleibt die Bevölkerung in bitterer Armut zurück. Sie lebt von einem Prokopfeinkommen von einem halben Dollar!

Heutzutage leben die Leute hauptsächlich vom Gartenbau. In künstlich bewässerten Gärten werden Gemüse wie Tomaten, Zwiebel, Kohl, Karotten, Rüben usw. angebaut, die sich in den lokalen Märkten recht gut verkaufen. Die Frauen betreiben Kleinttier-Viehzucht, Ziegen und Schafe und flechten aus den Blättern der Dumpalme Matten, aus denen ihre Behausungen errichtet werden, und die sich auch sehr gut verkaufen. Die Zunft der Schmiede fertigt den berühmten Tuareg Silberschmuck an, mit denen die Frauen sich schmücken und auch die Kamele. Er wird aus Silber, Ziegenleder, Kamelleder und Holz gefertigt und ist wirklich sehr schön. Leider ist der Verkauf durch die unsichere wirtschaftliche Lage sehr zurückgegangen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es gibt in Aouderas eine Volksschule, ein kleines Sanitätszentrum und hoffentlich bald einen Wochenmarkt. Momentan gibt es einen kleinen „Supermarkt“. Die Leute leben hauptsächlich in diesen Behausungen aus Matten, gleich daneben sind ihre Haustiere untergebracht. Nur wenige Häuser sind aus Banco gebaut. Diese Häuser sind bei Regenfällen sehr gefährdet und brechen leicht in sich zusammen.